Kammermusik Lied
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instrumental | Sinfonische
Werke | Oper
Mathias Husmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Der Komponist
Bekenntnis zum Gefühl
Mathias Husmann, am 21. Juni 2008 sechzig Jahre alt geworden, ist
Dirigent, vorzüglicher Klavierbegleiter - und Komponist. Damit
repräsentiert er den Typus eines Musikers, dem die Basis handwerklicher
und künstlerischer Erfahrungen gar nicht breit genug sein kann.
Als reiner Praktiker sollte er dennoch nicht gelten; dazu ist ihm
der intellektuelle Anspruch künstlerischer Arbeit zu wichtig
- von der Bedeutung interpretatorischen Sachverstandes ganz abgesehen.
Und dann gibt es noch jenen tief empfundenen Drang zu einer Form
von musikalischer Vermittlung, die jenseits bloßen Darbietens
etwa mit "für neugierige Ohren" oder als "Werkstattbesuche"
gedachten Veranstaltungen beziehungsweise thematisch genau durchdachten
Programmplanungen zu umfassenderem Verstehen von Musik führen
will.
Ein solches Lebens- und Arbeitskonzept ergibt sich, auf langjährigen
Erfahrungen aufbauend, erst allmählich. Für den in Hamburg
in die Familie eines Zeichners, Malers und Bildhauers sowie einer
Pianistin hineingeborenen Mathias Husmann bedeutete dies zunächst
prägende Begegnungen mit den Kompositionsprofessoren Christoph
Hohlfeld, Ernst-Gernot Klussmann und Hans Poser, denen er zwischen
barocker Polyphonie und Dodekaphonie sowohl die Beherrschung satztechnischer
Fertigkeiten als auch die enge stilistische Vertrautheit mit Persönlichkeiten
wie Schoenberg, Strauss und Hindemith verdankt.
Die folgenden, auch von vielen nationalen wie internationalen Gastdirigaten
und Lehrtätigkeit geprägten beruflichen Jahrzehnte als
Korrepetitor und GMD-Assistent (Hamburg), 1. Kapellmeister (Darmstadt,
Mannheim, Dortmund) und Generalmusikdirektor (Ulm, Magdeburg, Vorpommern)
garantierten dann jenen großen, auf der Bühne und im
Konzertsaal gesammelten und wahrlich umfassenden Erfahrungsschatz,
auf den Mathias Husmann mittlerweile so innovativ wie erfolgreich
zurückgreifen kann. Und das betrifft nicht nur die unmittelbar
praktische künstlerische Arbeit, sondern auch das Komponieren.
Der Eindruck täuscht, dass letzteres ein eher peripher berücksichtigter
Arbeitsbereich sei. Sicher dominieren quantitativ die anderen Verpflichtungen,
aber schon die Kenntnis weniger Werke Husmanns konterkariert jeden
Gedanken an das Komponieren als Gelegenheitsbeschäftigung.
Schon aus früher Studienzeit datieren erste Versuche, und die
Konsequenz, mit der dann zwar weniger zahlreich, dennoch stetig
Neues entsteht, sagt viel über jene Bedeutung, die Husmann
dieser Form schöpferischer Arbeit beimisst.
Inzwischen liegen für Sinfonik, Oper, szenische Kantate, Lied
und vielfältige Kammermusikbesetzungen Belege vor. Ein Hineinhören
verrät, dass die stilistische Heimat des im Elternhaus mit
der musikalischen Romantik groß gewordenen Komponisten eher
bei Schumann denn in der Klassik zu suchen ist. Unnötig zu
betonen, dass hier keinerlei Analogien vorliegen.
Es handelt sich um Ausgangspunkte einer allgemeinen, aber manifesten
Haltung, die in der originellen Verbindung mit perfekt gehandhabten
traditionellen satztechnischen Formen und Verfahren sowie der als
Vorbild und Mentor bewunderten Kunst eines Günther Bialas und
der "Wahlverwandtschaft" mit Maurice Ravel (technische
Perfektion), Paul Hindemith (flexible Materialbehandlung) und Jean
Sibelius (emotionales Unterbewusstsein) eine individuelle musikalische
Sprache ergeben und - so Husmann selbst - " in einer eigenen
Weise tonal" sind. Dem hinzuzufügen wäre das uneingeschränkte
Bekenntnis zum Gefühlshaften, zur unverstellten Emotion - und
dies nicht nur in den textgebundenen Genres Oper und Lied.
Dass jedem Werk spezifisch ausgerichtete formale und strukturelle
Überlegungen vorausgehen - für Husmann ein ausgesprochen
wichtiger erster Arbeitsschritt - hat dabei ebenso wenig den Charakter
einer überstrapazierten Binsenweisheit, wie es sich als substanziell
wichtig für das Gesamtbild einer Komposition erweist. In diesen
Zusammenhang passt auch der ohne Berührungsängste genutzte
Fundus des traditionellen Formenkanons - die im Wortsinne "eigenwillige"
Nutzung tradierter musiksprachlicher Mittel eingeschlossen. Im Übrigen
hat das "auf eigene Weise" ausgedrückte Rhetorische
und Ausdruckshafte viel mit ganz persönlichem Leben und Erleben
zu tun. So etwa in der dem Andenken der Sängerin Erika Wahl
gewidmeten fantasia funebre,
die eine bei aller Unterschiedlichkeit ihrer Teile ausgeprägte
strukturelle Einheitlichkeit mit hoher klanglicher Intensität
und starker Expressivität verbindet.
Auch der kurze, klanglich sehr komprimierte und besonders deutlich
freitonale sowie dezidiert sprachbetonte Liederzyklus Kristall
verdankt sein Entstehen der Verarbeitung bewegender Eindrücke:
einem Besuch in Auschwitz. Subjektiv geprägt sind zudem jene
drei nachdenklichen Bobrowski-Vertonungen (Ich
bin wo ich bin), die, wie auch der Zyklus nach Marie Luise
Kaschnitz, für die Frau des Komponisten, die Sängerin
Frauke Wehrmann entstanden und einen stilistisch ebenso unkonventionellen,
stark chromatischen und harmonisch geschärften Husmann zeigen.
Besondere Gestaltungsabsichten prägen auch den Liederzyklus
Die Lieder singen schöner uns
die Wellen, in dem der Komponist unter Einbeziehung einer
Violine - "des strengen Klangs der Geige" - und sehr unterschiedlicher
Besetzung der einzelnen Abschnitte aus gegebenem Anlass die wiederum
sehr persönliche Sicht auf menschliches Sterben, auf "die
Annäherung an den Tod" gestaltet.
Musik als dennoch lebensbejahende, aktive Bewältigung von
Krisen, das ist ein Husmann-Thema nicht nur in der Sibelius-Oper
Zugvögel, nicht nur in
den heute erklingenden Liedern, sondern auch - neben der "nur"
anspruchsvoll konzertante Spielfreude bedienenden Klarinettensonate
- in den Sieben Grotesken für
Violine und Viola: Selbstbehauptung und ironisierende Trotzreaktion
auf 2007, auf ein Jahr gravierender beruflicher Herausforderungen.
Das abschließende, verebbende "largamente" sollte
nicht täuschen; Mathias Husmann steckt mit einer dritten Oper,
einer weiteren Sinfonie und mancher Kammermusik voller neuer Pläne!
Ekkehard Ochs, Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Greifswald
Kammermusik
(Lieder)
"Immer wieder" - Variationen über das Jahreszeiten-Thema zu Gedichten von Karl Krolow für Sopran und Klavier, 2010
Meiner Familie gewidmet
1. Thema
2. Ein heißer Tag
3. Im Herbstnebel
4. Einschneien
"Danach" - Drei Lieder
nach Gedichten von Ingeborg Bachmann, 1969/2007
Paul Gerhard Kalberlah gewidmet
UA: Hamburg 1970, Gesang: Frauke Wehrmann, SP 6 Min.
An
die Sonne | Alexandra Heidorn (Sopran), Mathias Husmann (Klavier)
Die Gedichte mit Versanfängen:
Schatten Rosen Schatten
Die Liebe hat einen Triumph
An die Sonne Schönes
Licht
"Was war?" - Drei Lieder
nach Gedichten von Karl Krolow, 1969
Ernst Gernot Klussmann gewidmet
UA: Hamburg 1970, Gesang: Anke Schultz-Eggers, SP: 6 Min.
Die Gedichte mit Versanfängen:
Etwas endet Nimm
ein Märchenbuch…
Kindheit Kerzenlicht
in einer Flasche…
Portrait einer Hand Fünf
Nägelmonde…
"Kristall" - Drei Lieder
nach Paul Celan für Sopran und Klavier, 1970/2007
In Gedanken an den 25. Juni 2007
SP: 15 Min.
Kristall
siehe Discographie
Die Gedichte mit Versanfängen:
Jenseits der Menschen Fadensonnen
über der grauschwarzen Ödnis...
Nördlich der Zukunft…
In den Flüssen...
Wandert Rot zu Rot
Nicht an meinen Lippen suche deinen
Mund…
"Halb im Traum" - Drei
Lieder nach Gedichten von Joseph Freiherr von Eichendorff, 1976
Meinem Vater gewidmet
UA: Hamburg 1976, Gesang: Frauke Wehrmann, SP: 6 Min.
Die Gedichte mit Versanfängen:
Wehmut Ich irr' in Tal und
Hainen...
Spruch Trennung ist wohl
Tod zu nennen...
Treue Wie dem Wanderer in
Träumen...
"Die Lieder singen schöner uns die Wellen", 1981
Zyklus nach Gedichten von Marie Luise Kaschnitz für
Sopran, Violine und Klavier
Meiner Frau gewidmet
UA: Mannheim 1982, Gesang: Frauke Wehrmann, Vl. Karin Boerries.
SP: 30 Min.
Mehrere Mitschnitte. CD Produktion 2003
Kindheit
siehe Discographie
Die Gedichte mit Versanfängen:
Kindheit Der
Kindheit Vogel ruft im lichten Haine…
Der Mond Wie
wundersam erwacht Die kaum entschlafne Welt…
Am Strande Heute
sah ich wieder dich am Strand…
Einst Noch
sind der Berge viele und der Wälder…
Im Klaviervorspiel singt "der Kindheit Vogel", die Geige beginnt
als "strenger Klang" "in der Stille". Das erste Intermezzo sucht
"dem Schmerz, der Lust ein Ende abzusehen". "Der Mond" bescheint
ein Duett (Sopran und Geige). Das zweite Intermezzo führt vom "Ort
der Traurigkeit" zum Erlebnis "Am Strande": Hier löscht "die schönste
Welle" "deiner Füße Spur". Das dritte Intermezzo geht dieser Spur
nach "in die bittern Fluten", bis "Einst" das Meer uns aufnimmt:
"Die Lieder singen schöner uns die Wellen, die langgesuchten Worte
wehn im Winde".
"Ich bin wo ich bin" - Drei Lieder nach Gedichten von
Johannes Bobrowski, 2007
Für Frauke zum 18. Mai 2007
UA Hamburg, 18.5.2007, Sopran: Bettina Grothkopf
Dorfmusik
siehe Discographie
Die Gedichte mit Versanfängen:
Ungesagt Schwer,
ich wachse hinab…
Dryade Birke,
kühl von Säften, Baum, der Atem…
Dorfmusik Letztes
Boot darin ich fahr…
Kammermusik
(Instrumental)
Ringraziamento für Querflöte
und Klavier, 1968/2007
An Marie-Luise und Walther
UA: Hamburg 1968, Fl.: Walter Fuhrmann, SP: 6 Min.
Sonata piccola für Querflöte
und Klavier, 1968
Walther Fuhrmann gewidmet
UA: Hamburg 1970, Fl.: Friedrike Gutsche
Aufn. 1971, Fl.: Renate Greiss. SP: 8 Min.
Zwei progressive Sonatinen für
F-Altblockflöte und Klavier, 1969
Nr. 1 in C "mit dem Gong", Ingrid Kalberlah gewidmet.
SP: 6 Min.
Nr. 2 in F Hans Poser gewidmet, SP: 8 Min.
UA: beide Hamburg 1969, Fl.: Ingrid Kalberlah
Fantasia funebre für Bratsche
und Klavier, 1978/2007
UA: Hamburg 1978, Br.: Fritz Lang, Klv.: Adelheid Zur. SP: 15 Min.
Auszug
(Viola: Valentina Cieslar, Klavier: Mathias Husmann)
Sonate für A-Klarinette und
Klavier, 1979
Rezension
Hanno Fendt gewidmet
UA: Hamburg 1980. Kl. Hanno Fendt, Klv.: Adelheid Zur. SP 20 Min.
siehe Discographie
Auszug
Sonata alla Fantasia - in einem
Satz für Violine und Klavier, 1980
Patrick Strub gewidmet
UA: Mannheim 1981, VL. Karin Boerries.
Aufn. SWR 1982, Vl. Karin Boerries. SP: 15 Min.
Trio für Violine, Violoncello
und Klavier, 1982
Meiner Mutter gewidmet
UA: Hamburg 1983, Abegg-Trio, SP: 23 Min.
Mehrere Mitschnitte versch. Ensembles
Sonatine für Violine und
Klavier, 1989
Meiner Tochter gewidmet
UA: Ulm 1991, SP: 6 Min.
Sonata alla Fantasia - in einem
Satz für Violoncello und Klavier, 1990
Karl-Heinz Gudat gewidmet
UA: Ulm 1991, Vc. Karl-Heint Gudat, SP: 15 Min.
Mehrere Mitschnitte
"Als am Wintermorgen Papa's
Auto nicht ansprang", 1991
Passacaglia für Violoncello solo
Meinem Sohn gewidmet
UA: Ulm 1991, SP: 3 Min.
ICE 691 - Hochgeschwindigkeitsboogie
für variable Besetzung, 1991
UA: Ulm 1991, SP: beliebig.
"Elegie mit dir" zu
eigenen Worten für Sopran und Streichquartett, 1993
SP: 13 Min.
"Hegelianer-Ragtime"
für Schulorchester, 1995
UA: Magdeburg 1995, ca. 30 Aufführungen, SP: beliebig
"Ich will vor meiner Türe
kehren", 1996
Variationen für Violoncello und Klavier über einen guten
Vorsatz Georg Philipp Telemann's
Meinem Sohn gewidmet. UA: Magdeburg 1996, SP: 6 min.
Stadien für Violine Solo,
1998 - 2001
I. Kanon - Melodie - Passacaglia - Suite cubiste, Meiner Tochter
Irene gewidmet
II. Vier monologische Etüden, Christiane Edinger gewidmet
III. Fantasie und Capriccio concertant, dem Gedächtnis Max Kaysers
gewidmet
UA: Nürnberg, 2001, Christiane Edinger (Mitschnitt BR), SP:
15 Min.
Rezension
Sieben Grotesken für Violine
und Viola, 2007
Irene und Valentina gewidmet
UA: Ulm, 2007
SP: 17 Min.
siehe Discographie
Auszug
Fantasie für Violoncello
solo, 2007
Felix gewidmet
UA: Hamburg/Stralsund 2008
SP: 12 Min.
Athene tanzt, 2008
für Katharina
Klarinette solo
SP: 6 Min.
Humoresken
für Violine und Violoncello, 2008
Marcus Honegger und Andreas Deindörfer gewidmet.
UA: Flensburg 2008. Vl.: Marcus Honegger, Vc.: Andreas Deindörfer
SP: 11 Min.
Sonata landowana / Landower Sonate, 2015
Für fünfsaitigen Kontrabass, Normalstimmung, und Klavier
Carsten und Christina Zillich gewidmet
UA: Landow 2014, SP: 12 Min.
Sonata Silesiana für Violine und Vibraphon, 2017
gewidmet Irene Husmann und Cornelia Monske und unseren schlesischen Müttern
UA: Singen 2017, SP: 13 Min.
Burleske, 2019
Für Oktet aus Flöte, Oboe, Klarinette (in A),Fagott, Violine, Viola, Violoncello, Kontrabaß (5-saitig)
Felix gewidmet
SP: 12 Min.
Streichquartett, 2019
Erste Violine, zweite Violine, Viola, Violoncello.
Irene gewidmet
Vier Sätze ohne Pause, SP: 12 Min.
Sinfonische
Werke
"UCKERMARKER RHAPSODIE", 2013
Für Violine und Violoncello mit Streichorchester oder Klavier (Trio-Fassung).
Aiko Ogata und Balint Gergily sowie dem Preußischen Kammerorchester gewidmet
Auftragswerk des Preußischen Kammerorchesters Prenzlau. SP: 15 Min.
Streicherbesetzung (mindestens, inklusive Soli): 4/3/2/2/1.
Der Part der Klavierfassung ist in der Partitur enthalten.
Weitere
Informationen
"Elegie mit Dir"
Für Sopran und Streichinstrumente.
UA: Preußisches Kammerorchester, 2012. SP: 13 Min.
„ELEGIE mit Dir“ für Sopran und Streichinstrumente entstand im Sommer 1993 und erwies sich als Studie zur unmittelbar danach geschriebenen Sinfonie
„Magdeburger Elegie“. Jahrelang stand sie in deren Schatten; erst die Neufassung 2011 gab ihr eigenes Licht. Die Worte zur ELEGIE wurden erst nach der Komposition
gefunden. Sie sind – wie der Untertitel andeutet – persönlich und bedürfen keiner Erläuterung. Formal ist die ELEGIE eine fünfteilige Fantasie. Sie beginnt am Horizont
der Vergangenheit und endet am Horizont der Zukunft. Dazwischen kommen die Prozesse des Werdens und des Vergehens zum Ausdruck. In der Mitte wird Gegenwart als Glück
und als Stress wahrgenommen. In der Neufassung wurde ein (ausschließlich zupfender) Kontrabass hinzugefügt, um den tänzerischen Charakter zu betonen. Außerdem wurden
einige Worte wieder gelöscht – Vokalisen umschreiben statt ihrer - wie Gedankenstriche – das Unsagbare.
Mathias Husmann, 2012
Erste Sinfonie "Magdeburger
Elegie", 1993
Für gemischten Chor und Orchester in einem Satz zu eigenen
Worten.
Sabine und Dr. Wilhelm Matejka gewidmet
UA: Magdeburg 1997, Magdeburgische Philharmonie, Opernchor, Singakademie,
Studiochor Braunschweig, Dirigent: Mathias Husmann
Aufn.: MDR, CD Sommer 1998, SP: 25 Min.
3 Fl . /3 Ob. / 3 Kl. / 3 Fg. / 4 Hr. / 3 Pos. / Tba. / Hrf. / Schlagz.
(4 Spieler) / Pauken / Str.
Auszug
siehe Discographie
"Die Sinfonie Magdeburger Elegie' schrieb ich im Sommer
1993 nach meinem ersten Jahr als GMD am Theater der Landeshauptstadt.
Unter dem Eindruck der elegisch'-schönen Elblandschaft
und angesichts der aufgewühlten gesellschaftlichen Situation
in der Stadt entstand in zwölf Tagen ein Werk, das meinem
eigenen, kleinen Lebensbogen unter den großen Bogen unserer
Welt stallt." Mathias Husmann
im Oktober 1997
Die erzwungene Dimission, 2003
Eine Weimarer Schloss- und Riegel-Kantate
Auftragswerk des Preußischen Kammerorchesters Prenzlau zum
Bach-Jahr
UA: Prenzlau 2003 (CD-Produktion), SP: 20 Min.
Auszug
siehe Discographie
Libretto
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"Die erzwungene Dimission ist keine kompositorische Auseinandersetzung
mit Bach - Bach ist zu groß. Ich habe eine grotesk anmutende
Episode seiner Weimarer Zeit zu einer Szene für Bariton und
Orchester gestaltet. Man erkennt die musikalischen Strukturen
einer Bachschen Kantate: Sinfonia, Rezitativ, Arie, Duett, Choralbegleitung
und Schlusschoral. Die Szene ist eine Schlossführung durch
das Weimarer Schloss, in welchem Bach 1717 "einsaß".
Meine Musikstücke sind knapp und parodistisch gehalten, sie
gruppieren sich respektvoll um ein originales Orchesterwerk von
Bach, welches ich für Bläser "registriert"
habe. Darüber liegt ein Streichercluster, der wie ein Patina-Schleier
dieses wunderbare Werk in die Ferne rückt. Dazu erzählt
der Schlossführer (Bariton) die eigentümliche Geschichte
der Entstehung des Weimarer Orgelbüchleins." Mathias
Husmann im September 2003
Kegel statt Trio, 2006
Musikalische Groteske zum Mozart-Jahr
Auftragswerk des Preußischen Kammerorchesters Prenzlau
UA: Prenzlau 2006, SP: 20 Min.
"Kurz vor Toresschluss beim Mozartgedenken erfährt
der Jubilar noch eine kurzweilige Würdigung durch Mathias
Husmann, Generalmusikdirektor am Theater Vorpommern und originellem
Komponisten. Kegel statt Trio' nennt sich die durch das
Preußische Kammerorchester ihm in Auftrag gegeben Novität,
die Mozarts Kegelstatt-Trio' reichlich zitiert. Dann trüben
dissonante Töne die Harmonie. Sie zielen zweifelsohne auf
die Querelen vergangener Jahre um Sein oder Nichtsein der "Preußen"
in Prenzlau. Eingestreute verbale Wortwechsel sinnspielen zusätzlich
mit dem Stücktitel. Statt also Trio zu spielen, wird auf
dem Podium - szenischer Überraschungscoup - sinnbildlich
gekegelt.
Als Amtmann', Schulze' und Kantor' gemeinsam
eine ruhige Kugel schieben und dabei alle Neune treffen, fragen
die nunmehr gekippten Musiker entgeistert: Und wo ist unser
Orchester geblieben?'. Nun, erfreulicherweise immer noch da, denn
sonst hätten sie diese musikalische Groteske unter der klavierspielenden
Leitung ihres Schöpfers nicht aus der Taufe heben können,
wie es beim Saisonstart der "Klassik"-Konzertreihe geschah.
(
) Die Preußen' spielen auf oberligareifen Niveau,
sind darob kaum wieder zu erkennen. Man sieht sich mit stehend
dargereichtem Beifall bedankt ". Nordkurier,
30.11.2006
Hören
Musikalische Tanzdichtung „Gorch Fock“ 2011
für zwei Schauspieler, großes Ballett und Orchester
Musik und Dichtung unter Verwendung originaler Texte in Zusammenarbeit mit Friedrich Kabermann von Mathias Husmann
Aufn.: RSB, Sommer 2012, SP: 2,25 h
2/2/2/2 – 2/2/3 + Tb, Schl. (4), Hf., Str.
Exposé Gorch Fock
Oper
"Offenbachs Traum"
Hoffmanniade in zwei Teilen (fünf Szenen)
Dichtung vom Komponisten
"es war einmal in Köln ein junger Jeck
der lief den andern Jungen einfach weg
wenn er auch fiel
er kam immer ans Ziel
ja in Koöln war für ihn das ein leichtes Spiel
frag nach
bei Jakob Offenbach"
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"Dame mit Noten"
Neun Opernszenen zu einem Bild der Giuseppina Strepponi im Teatro alla Scala di Milano
UA: 8. September 2015, Auftragswerk der Hamburger Kammeroper
"dieser Brief
soll auf mein Herz gelegt sein
wenn man mich begräbt"
(Giuseppina Strepponi)
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"Zugvögel"
UA: 7. März 2009, Theater Stralsund
Video von der Hauptprobe
"Dreißig Jahre wartete die Musikwelt auf die Achte
Sinfonie von Jean Sibelius, aber der finnische Komponist schwieg
seit seinem zweiundsechzigsten Lebensjahr. Dreißig Jahre
wartete ein alternder Künstler auf die Wiederkehr der Zugvögel
als auf die Wiederkehr der Inspiration. Meine Oper schildert den
dreißigjährigen Albtraum eines Einzelnen aus Angst,
Alter, Depression und Alkohol im Albtraum der Geschichte aus Faschismus,
Weltkrieg, Holocaust und Atombombe. Diese Hommage auf Jean Sibelius
ist zugleich ein Requiem auf das zwanzigste Jahrhundert."
Mathias Husmann im Sommer 2000
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Summary of the
opera (engl.)
Buch zur Oper „Zugvögel“
(Friedrich Kabermann / Mathias Husmann)
Das Buch „Zugvögel“ enthält neben Friedrich Kabermanns
Theorie zur modernen Kunst das Libretto zur Oper Zugvögel,
Notenblätter, Fotos der Aufführungen, Pressestimmen und
Interviews mit den Hauptdarstellern Anette Gerhardt und Benno Remling.
Erschienen im Otto-Johann-Verlag, Lubmin. ISBN: 978-3-940844-14-9.
Schauplatz:
Ainola 1927-57
Personen:
Jean (Janne, Jan) Sibelius Komponist - (schwerer) Baß
Aino, seine Frau - (hoher) Sopran
Deren Töchter (in Partiturreihenfolge)
Heidi - Sopran
Margareta - Sopran
Katarina - Mezzo
Ruth - Mezzo
Eva - Alt
Ainos Brüder (in Partiturreihenfolge)
Armas (Dirigent ) - Tenor
Eero (Maler ) - Bariton
Arvid (Schriftsteller) - Baß
Santeri Levas (Sekretär bei Sibelius) - (Buffo) Tenor
GROSSER GEMISCHTER CHOR
Im ersten Bild (Voces intimae) hinter der Szene
Im zweiten Bild (Die Stille Ainolas) "
Im dritten Bild (Sturmgeheul) "
Im vierten Bild (Die Kriegstoten) auf der Szene, halbszenisch
Im Epilog (Die Zugvögel) hinter der Szene
Im dritten und vierten Bild Ballett/Bewegungschor
Orchesterbesetzung:
2 Fl (beide auch Picc), 2 Ob, 2 Kl, 2 Fg (2tes auch Kfg), 4
Hr, 3 Trp, 3 Pos, Tb, Schlzg (vier Spieler), Pk, Hfe,
Str: 12 / 10 / 8 / 6 / 4
im zweiten Bild Flügel (hinter der Szene)
im vierten Bild Orgel (im Orchester oder hinter der Szene)
Spieldauer
2.45 Std.
Inhalt der Oper
Erstes Bild: 10. Mai 1927
Familienfeier in Ainola anläßlich Ainos Namenstag. Auf
dem nahen Tuusula-See gehen Schwäne nieder. Dieses "Zeichen
der Natur" sowie eine hitzige Diskussion zwischen Janne und
seinen Schwagern lösen den Beginn der Komposition der "Achten"
noch in derselben Nacht aus. Dabei erlebt der Komponist eine für
ihn unerklärbare, schreckliche Vision, er bricht die Arbeit
ab.
Zweites Bild: 24. Juni 1933
Aino pflückt Rosen in ihrem Garten anläßlich Jannes
Namenstag. Ihr Bruder Eero schaut vorbei. Gespräch über
Jannes Schweigen seit sechs Jahren. Janne kommt dazu, er hat Musik
geträumt. Eero berichtet von bedrückenden Nachrichten
aus Deutschland. Sein salopper Abschiedsgruß ("Mach's
gut, Janne"), führt zu einem großen Monolog Jannes,
in dessen Verlauf er seelisch zusammenbricht. Aino bewegt ihn, ihr
die geträumte Musik vorzuspielen. Es gelingt ihr, ihn zu beruhigen,
sodass er die Stille Ainolas wieder sprechen hört. Mitsommernachtszauber.
Drittes Bild: 30 November 1939
Sturmgeheul. Der zweite Weltkrieg hat begonnen. Aino läßt
Santeri Levas, den Sekretär seit 1938, ein, bevor sie selber
ihre Schwägerin besuchen geht. Levas plant ein Buch ("Bei
Sibelius zu Besuch"). Er überfliegt die Post. Janne kommt
darüber hin. Irritiert durch aufdringliche Fragen und anzügliche
Bemerkungen zur Achten Sinfonie in der Korrespondenz holt Sibelius
Whisky und Gläser. Während er Levas betrunken macht, erzählt
er ihm phantastische Dinge über die Sinfonie. Levas kann beim
mitschreiben bald nicht mehr mithalten. Den dritten Satz (Scherzo)
tanzt Sibelius dirigierend auf dem Tisch. Plötzlich sieht Levas
durch das nächtliche Fenster roten Feuerschein: "Helsinki
brennt/die ersten Luftangriffe", ruft er und torkelt betrunken
zu seinem Auto. "Helsinki brennt", murmelt Sibelius am
Fenster stehend, "das Finale hat begonnen".
Großes Zwischenspiel: 1939
- 1945
Viertes Bild: 8. Dezember 1945
Abend des achtzigsten Geburtstages von Sibelius. Die Gäste
sind gegangen. Aino und die Töchter machen die Küche klar.
Janne monologisiert über sein Leben: "einmal noch schaffen
können/einmal über den Rand schauen.../einmal/nur einmal/
begreifen". Da erscheinen durch die Wand unangemeldete Gäste:
Die Toten des Zweiten Weltkriegs. Sie wollen für ihn und mit
ihm musizieren. Sie fordern von ihm die Achte Sinfonie. Als er sich
weigert, zwingen sie ihn, die Skizzen aufzuschlagen und schreiben
mit seiner Hand und seinem Kopf das grausige Werk des Weltkrieges.
Dabei führen sie ihm hautnah vor, was er nur aus der Ferne
durch Rundfunk und Berichte vernommen hat. Den Höhepunkt bildet
die Vision von zwei "Zugvögeln", die nach Hiroshima
und Nagasaki fliegen. Janne begreift. Er widmet das soeben beendete
Werk den Toten, indem er es den Weg gehen läßt, den die
Toten gehen mußten: Er verbrennt die Partitur.
Epilog: 1951-57, am Schluß 20. September
1957
Janne und Aino sitzen bewegungslos in der Veranda von Ainola. Endzeit.
Da kommen die Zugvögel (Chor) wieder. Janne spricht sie an:
Janne: "Ihr Zugvögel, wohin geht die Reise?"
Chor: "Wir sind auf der Reise
zur achten Sinfo -"
Janne; "Wann wird sie gelingen?"
Chor: "Nie"
Janne: "Wann wird sie erklingen?"
Chor: "Nie "
Janne: "Dann
ihr Vögel meiner Seele
grüßt
meine achte Sinfo -"
(er stirbt)
Chor: "Nie"
(Ende der Oper)
"Vivaldi"
"Vivaldi" - il prete rosso. Kammeroper, 1997
Text vom Komponisten.
Meiner Frau gewidmet.
UA: Ulm 2002, SP: 90 Min.
Im Mittelpunkt steht der 60jährige, asthmakranke Komponist
Antonio Vivaldi. Als anlässlich der bevorstehenden Uraufführung
seiner Oper "Ginevra" in Ferrara der dortige Kardinal
ihm einen Skandal inszeniert, weil er als Priester ("prete")
seit vielen Jahren keine Messe mehr gelesen hätte, weil er
als Priester eine Freundin "amicizia",( Anna Giro) habe,
und ihm "Ferrara verbietet", gibt Vivaldi nach dreißig
Jahren seine Tätigkeit als "maestro" am Ospedale
in Venedig auf und emigriert aus Italien. Die erst im 20sten Jahrhundert
gefundene Sterbeeintragung im Totenbuch von St. Stephan in Wien
belegt, daß er dort einen neuen Anfang suchte. Die inneren
Beweggründe dieses späten "Aussteigens" und
die inneren Prozesse auf der beschwerlichen Reise durch das Karawankengebirge
als einer Reise zu sich selbst (und auf das zukünftige musikalische
Wien zu) bilden das eigentliche Geschehen.
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Violinkonzert
aus "Vivaldi"
Weitere
Informationen zur Uraufführung
Personen:
Antonio Vivaldi (lyrischer Bariton)
Anna Giro (Koloratursopran)
In einer Person:
Carlo Goldoni (Buffo/Charaktertenor)
Kaiser Karl VI.
Rezitator (vom Tenor dargestellt)
Pfarrer
Orchesterbesetzung: Konzertiertes Violinsolo, Streicher: 2/2/1/1/1,
Cembalo, Schlagzeug (3 Spieler)
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